Kunde Theater Basel
Ort Kleine Bühne
Jahr 2012

Unter der Regie von Alexander Nerlich habe ich für das Theaterstück: «Empire V» nach dem russischen Kultroman von Viktor Pelewin (Schweizer Uraufführung), Illustrationen und Animationen entwickelt, welche durch Rückprojektion auf eine Leinwand projiziert wurden.

Die Methode der Interaktion zwischen Schauspiel und Animation wurde in diesem Stück weiterentwickelt und ausgebaut [nach der ersten Zusammenarbeit siehe: Jekyll & Hyde, 2009].
Ziel war es, die Grenze zur flachen Leinwand immer mehr aufzulöen, so dass eine filmische Stimmung erweckt wurde.

Mittels Bluescreen-Aufnahmen wurden Videoelemente in die Zeichnungen integriert, womit Dialoge zwischen der Projektion und den Schauspielern entstehen konnten.

Zitat aus dem Magazin «Theater der Zeit», Mai 2012 – Elisabeth Feller schreibt:

«Ein schwarzer Vogel flattert mit den Flügeln. Dann hebt er ab. Reflexartig hält die Zuschauerin die Hände vors Gesicht. Bloß keine aggressiven Vögel wie in Hitchcocks gleichnamigem Film! Jäh trifft sie dann die Erkenntnis: Das ist gar kein richtiger, sondern ein gezeichneter Vogel. Bevor sie darüber nachdenken kann, geht es weiter mit Figuren in gezeichneten Wohnungen: mit einer Frau, die nur in einem Bilderrahmen existiert und deren Kopf körperlos an Schläuchen schwebt, mit Schlitten, die vor einer Wolkenkratzer-Skyline fahren, und mit einem Flug über das nächtliche Moskau. Das Bedürfnis, Figuren oder lebendige Gegenstände zu berühren, wird mit der Zeit fast übermächtig.» […]

«Die Künstlerin zeichnet Figuren und Objekte, scannt sie ein, animiert sie und projiziert sie von hinten auf eine Leinwand. Damit schafft Nyffeler einen imaginären Raum, in dem die Interaktion sehr wichtig ist. Die Akteure in Alexander Nerlichs «Empire»-Inszenierung spielen hinreißend selbstverständlich mit Nyffelers animierten Objekten und reagieren darauf, je nach vorgegebener Textpassage oder Bewegung. Erst in Kombination mit den realen Szenen auf der Bühne werden Akteure und Zuschauer Teil eines rasanten, düsteren Trips durch Pulp und Fiction, Trash und Tradition.» […]

Durch Pulp und Fiction: ein Portrait über Franziska Nyffeler von Elisabeth Feller